Produktbeschreibung
Creature - Kreuzlaub Digi-CD
Black Metal Germania
Schon mit den ersten beiden Demos konnte das Quintett ein paar Fans gewinnen, und das geschah schon damals nicht zu Unrecht.
Mit dem starken Debütalbum „Der Ursprung“, was vor knapp zwei Jahren erschien, wuchs das Quintett dann aber schon zu einem der Aushängeschilder des deutschen Heiden-Black Metal.
Live sowie auf Platte sind Creature einfach eine Macht und daran wird sich auch mit ihrem neuen Album „Kreuzlaub“ garantiert nichts ändern. Die charismatische und recht leicht wieder zu erkennende Stimme von Frontmann Tobi hört man hier aber, zumindest was die Band Creature speziell betrifft, leider zum letzten Mal.
Das ist zwar verdammt schade, denn auch der Gesang hatte einen großen Anteil am eigenständigen Sound der Deutschen, aber wenn es intern nicht mehr passt, muss man es natürlich so hinnehmen. Aber gut, es geht hier ja nicht um die zukünftige Entwicklung der Band, sondern lediglich um ihre aktuelle Veröffentlichung, und die ist wie angedeutet, sehr ordentlich ausgefallen. Viel verändert hat sich seit dem ersten Album nicht. Der Sound ist ähnlich rau aber verdammt transparent ausgefallen, die Gitarrenarbeit weiß mit schmucken, ruhigen Melodien aber mit noch viel mehr sägenden Gänsehautriffs aufzuwarten und auch das Schlagzeug hat nichts von seiner ungestümen Rohheit eingebüßt. Auffällig ist auch wieder einmal die Länge der Songs, die sich im Durchschnitt etwas über der Sechs-Minutenmarke bewegt. Das lässt natürlich viel Spielraum für ausgeklügelte und abwechslungsreiche Songstrukturen, die die Band auch wie gewohnt verdammt gut auszunutzen wusste. Das trägt nicht nur dazu bei, dass das Album von Anfang an einfach total Spaß bereitet, nein, „Kreuzlaub“ kann auch immer wieder im CD-Fach landen und offenbart nicht die Spur von Langeweile. Besonders die leicht modifizierten Demosongs „Oskorei“ sowie „Heidenzorn“ überzeugen einerseits durch kalte Härte, als sowohl auch durch Epik und eine Atmosphäre, die einen so in vergangene Zeiten katapultiert, wie es wohl kaum eine andere Band hinbekommt. Zwar sind die Texte sehr typisch und klischeereich ausgefallen, schaffen aber dennoch ein sehr klares Bild vor den Augen und bewegen sich klasse im Einklang mit der Musik. Und wenn mich das selbst als nicht wirklicher Pagan-Liebhaber anspricht, sollte das schon was heißen. Genial ist auch „Morbus Humanitas - Über das Elend des menschlichen Daseins“, der einerseits mit acht Minuten den längsten, aber auch den nachdenklichsten Song darstellt. Jener fällt nämlich auch textlich etwas aus dem Rahmen und beschreibt eben das, was der Songtitel schon grob zum Ausdruck bringt. Auch „Engelmacher“ mit seinen teils filigranen Riffs und… ach mensch, eigentlich sind alle Titel auf ihre Art und Weise ansprechend ausgefallen. Einfach mal reinhören und sich packen lassen. Summa Summarum gibt es für das Jahr 2006 sicher kaum ein besseres Release auf dieser Schiene, sodass man als Neuzeit-Heide bedenkenlos zugreifen darf… oder eigentlich doch viel eher muss!